Den Tag mit Bett machen beginnen?

Ich bin in letzter Zeit öfters über dieses Thema gestolpert. General William McRaven erwähnt das Bettmachen in seiner Rede an der University of Texas (ab 4:50 wird es interessant). Tim Ferriss hat den Tipp von einem indischen Mönch bekommen (How to create a better morning routine). Und einigen von uns ist es noch aus Kinderzeiten geläufig: „Mach Dein Bett!“, hörten manche unsere Eltern sagen. Warum ist es also Thema?

Der Gedanke dahinter macht absolut Sinn: Starte den Tag mit einer vollendeten Aufgabe. Gehe zur nächsten, schließe diese ab und mache so weiter. Verwende Deinen Tag sinnvoll. Kommt man schließlich am Abend nach Hause, findet man ein gemachtes Bett vor. Fast wie im Hotel. Ein bisschen wie Urlaub. Hört sich top an. Es gibt sogar Untersuchungen dazu, dass Menschen, die ihr Bett machen, glücklicher sein sollen.

Ich kann dieser Argumentation einiges abgewinnen. Ich komme selbst lieber in eine aufgeräumte Wohnung zurück. Es gibt wenig, was mir weniger Freude bereitet, als in der Früh die Küche zu putzen und das Geschirr vom Vortag zu entfernen. Im Kellerchaos nach dem Spezialwerkzeug suchen? Lehne ich ab.

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Foto von Taisiia Shestopal auf Unsplash.

Aber sofort nach dem Aufstehen aufbetten? Das hat mich schon während meiner Bundesheerzeit stutzig gemacht. Aus einem einfachen und banalen Grund, wie sich herausstellte. Für Hausstaubmilbenallergiker entpuppt sich das vorschnelle Bett machen als Bumerang. Betten, die sofort nach dem Aufstehen gemacht werden, können in der Regel nicht vollständig trocknen und behalten somit die Flüssigkeit, die den Milben ihr Überleben sichert. Zu diesem Schluss kommt auch eine Untersuchung von Dr Stephen Pretlove von der Kingston University in London. Das sorgt wiederum dafür, dass die Allergikernasen mit Verstopfung reagieren.

Also besser die Bettdecke einfach aufschlagen und das Schlafzimmer gut lüften. Oder die Bettdecke am Balkon ausschütteln und trocknen lassen. So hat man ebenfalls eine Aufgabe erledigt und startet gesund in den Tag.

Beitragsfoto von Sylvie Tittel auf Unsplash.

Ein Kommentar

Anna 23. Mai 2020 Antworten

Für einen Hausstaub-, Katzenhaar,- und Heuschnupfen-Allergiker eine super Info! Außerdem fühlt sich das Bett dann umso frischer an, ein schöner Side effect 🙂

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